Corona wirkt in alle Bereiche: Die organisierten Gruppen-Radausfahrtaktivitäten der Jedermanns-Abteilung des SGV Hochdorf im Juni und August 2020, von langer Hand geplant, wurden abgesagt. Letztlich fanden sich 7 Männer zusammen, die unter den aktuell gegebenen Bedingungen einen neuen Anlauf nahmen und vom 31.08.-03.09.2020 – also an 4 Tagen – per Rad unterwegs auf einer 7-4-7-„J“-Tour waren. Dabei wurden die 7 Flüsse/Flusstäler Neckar, Murr, Enz, Nagold, Glatt, Schaich, Reichenbach kürzer oder länger befahren (Gestreift wurden auch das Lautertal, das Kinzigtal und das Aichtal)
Auf zwei Tagen wechselhaften Wetters folgten zwei optimale Radlerwettertage. Nach dem Start in Hochdorf reihten sich herrliche landschaftliche Ausblicke und bautechnische Kleinode das Enztal aufwärts, vorbei an der Enzquelle und der Nagold-Talsperre, der Rundfahrt „24-Höfe“ und durch das Sieben-Mühlental aneinander, bis Hochdorf nach gefahrenen 339 km und 3233 Höhenmetern wieder erreicht wurde. Die Fahrt auf den Hochebenen, die teils steilen Aufstiege und berauschende Abfahrten bleiben in Erinnerung.
Unser Bild 1 zeigt v.l. die gut gelaunten „J“-Tour-Radsportler Wolf Haupt (Co-Tourenführer), Bernhard Kirn (Initiator und Tourenführer), Roland Fischer „“Mechaniker), Hans-Martin Trein, Hans-Peter Ziegler, Walter Hay und Gustav Bohnert beim Start in Hochdorf.
Fazit: Mit guter Planung sowie dem Einhalten der Hygieneregeln lässt sich auch in Coronazeiten die nähere oder weitere Umgebung wunderbar bereisen.
1. Tag: 31.08.2020
Hochdorf – Pforzheim / 87 km / 389 Höhenmeter
(Reisestrecke: Hochdorf, Poppenweiler, Eichgraben, Murr, Pleidelsheim, Besigheim, Bietigheim-Bissingen, Vaihingen, Mühlacker, Pforzheim)
Das ist super zu befahren, gut asphaltierte oder befestigte Wege. Tolle Eindrücke im Neckartal, herrliche Wiesengründe im Enztal mit steilen Weinbaulagen, z.B. bei Rosswag (Bild 2)
Der leicht einsetzende Regen bei Bietigheim wurde durch die Vesperpause unter dem Dach des Enzpavillons „überbrückt“, ansonsten bewölkt, teilweise Sonne, gute Fahrbedingungen.
2. Tag: 01.09.2020
Pforzheim – Kälberbronn 70 km / 1186 Höhenmeter
(Reisestrecke: Pforzheim, Bad Wildbad, Enzklösterle, Poppeltal, Besenfeld, Erzgrube, Kälberbronn)
Der Morgen begann mit einer Radreparatur, denn bei einem der Mitfahrer hatte sich über Nacht ein schleichender Platten bemerkbar gemacht. Nach kurzer professioneller Reparatur dann Start durch das morgendliche Pforzheim ins Enztal. Dort, wo die Eyach in die Enz mündet, machten wir einen kurzen Abstecher zum Hotel/Gasthof „Alte Mühle“ (Bild 3), wo wir dem Besitzer (Bild 4) persönlich herzliche Grüße aus Hochdorf von Christel Enke übermittelten. Ab Calmbach (Bild 5) fuhren wir die große Enz aufwärts über Bad Wildbad und Enzklösterle. Ob der „kümmerlichen“ großen Enzquelle (Bild 6)staunten wir nicht schlecht. Nach dem Verlassen des Enztales ging es auf teils stark ansteigenden Wegen nach Besenfeld (Bild 7) in die Heimat unseres Tourorganisators Bernhard Kirn, dort besuchten wir sein Elternhaus und ließen bei der Weiterfahrt im wahrsten Sinn des Wortes „Hochdorf“ (gleichnamige Brauerei) links liegen Es folgte eine berauschende Abfahrt Richtung Nagold-Talsperren (Bild 8) nach Erzgrube, um dann in einem letzten Anstieg Kälberbronn zu erreichen. Tolle Eindrücke in der Natur, herrliche Blicke über die Hochebenen des Schwarzwaldes bei bestem Radlerwetter.
3. Tag: 02.09.2020
Kälberbronn – Dettingen 87 km / 960 Höhenmeter
(Reisestrecke: Kälberbronn, Musbach, Grüntal, Dietersweiler, Lauterbad, Loßburg, 24-Höfe, Betzweiler, Dornhan, Brachfeld, Hopfau, Glatt, Neckarhausen, Horb, Bieringen, Bad Niedernau, Weiler, (Rottenburg-) Dettingen)
Zunächst ging es in flotter Fahrt abwärts, unter der Eisenbahnbrücke hindurch nach Lauterbad, um danach wieder aufzusteigen auf ein Niveau von rund 700 Höhenmetern, auf dem wir uns dann einige Zeit bewegten. Dabei war bei manchen „Aufstiegen“ Fahrkönnen gefragt, denn einige Waldwege erinnerten mehr an Mountanbiketrails. Hans-Martin Trein, auch ein Schwarzwaldkind aus Alpirsbach, freute sich, dass beim „Erfahren“ der auf einer Hochebene gelegenen „24-Höfe“ (Bild 9) auch seine Heimat gestreift wurde. Die wunderbare „Rundfahrt“ führte dann über Dornhan hinunter ins Glatttal. Das Wasserschloss in Glatt (Bild 10) mit den berühmten großen Kuchenstücken (Bild 11) m Schlosscafe „zwang“ zu einem Zwischenstopp. In flotter Fahrt dann weiter über Horb (Bild 12) bis nach Bad Niedernau, um dann wieder aufzusteigen bis zum Tagesziel nach Dettingen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.
4. Tag: 03.09.2020
Dettingen – Hochdorf 96 km / 698 Höhenmeter
(Reisestrecke: Rottenburg, Tübingen Bebenhausen, Naturpark Schönbuch, Dettenhausen, Neuenhaus, Burkhardtsmühle, Musberg, Vaihingen, Kaltental, Stuttgart Mitte, Hochdorf)
Durch Rottenburg (Bild 13) und Tübingen– wo wir durch einen profunden Passanten vor dem Rathaus detaillierte Infos zu Häusern rund um den Marktplatz und vor allem zum Marktplatzbrunnen (Bild 14) erhielten – ging es vorbei am Kloster Bebenhausen durch ein Verschlaggatter in den Naturpark Schönbuch (Bild 15) nach Dettenhausen. Dort erhielten wir einen Tipp, durch das Schaichtal zu fahren. Bei herrlichem Radlerwetter führte die wunderbare Fahrt über Neuenhaus kurz an der Aich entlang, um dann bei der Burkhardtsmühle in das Sieben-Mühlental (Bild 16) zu gelangen. Über Musberg und Vaihingen hinunter in den Talkessel von Stuttgart, wo alle erstaunt feststellten, dass es sich quer durch Stuttgart auf dem Rad gut fahren lässt (sieht man von einigen „RadRowdies“ ab, die glauben, alles sei Rennstrecke). Nachdem die Nesenbachstadt verlassen war, ging es links des Neckars nach Remseck.
Im Vereinsheim des SKV Hochberg (Bild 17) war dann bei einem guten Rostbraten der Tourabschluss. Pünktlich zur Tagesschau wurde nach gefahrenen 339 Radkilometern und 3233 Höhenmetern Hochdorf erreicht.
Danke an den „Mechaniker“ Roland Fischer, sowie den Tourinitiator und fachkundigen Guide Bernhard Kirn sowie den „Co-Guide“ Wolf Haupt.
Auf „frischer Fahrt“ eingefangen, unterhalb der Wurmlinger Kapelle die Mitfahrer: Wolf (Bild 18), Hans-Peter (Bild 19), Walter (Bild 20), Hans-Martin (Bild 21), Roland (Bild 22) und Bernhard (Bild 23).
Bilder: Bernhard, Roland, Gustav / Bericht: Gustav